AllGemeines

Ich will meine Wahrheit mit Freude leben



Diese GeSchichte schrieb ich über das Leben und Sterben einer Freundin, auf ihren Wunsch hin.
Carola starb 41-jährig durch von Hirn-, Lungen- und WirbelSäulenMetastasen infolge eines BrustKrebses.
In den letzten Monaten ihres Lebens hatte sie den Wunsch ihr Leben und ihr Sterben mit anderen zu teilen.
Dem bin ich aufgrund unserer GeSpräche, unserer FreundSchaft,
ihrer TageBuchAufZeichnungen und ihrer Briefe nachgekommen.
Die letzten 20 Tage ihres Lebens und Sterbens, in denen sie fast nicht mehr zu sprechen vermochte
sind verwoben mit ihren UrInnerungen.
Ihre GeSchichte verbindet ihr leibliches Sterben mit der RückSchau ihres Lebens.
Carola wuchs vereinsamt und angstvoll auf, Sie überlebte sexualisierte GeWalt, versuchte sich anzupassen um zu überleben. Ein unter HerrSchaft alltägliches Schicksal – und doch bewahrte sie in ihrem Herzen
ihre tiefe SehnSucht ihre eigene Wahrheit und Liebe zu leben.


Die BeDrohung ihres Lebens durch den Krebs und ihre dadurch entstehende TodesAngst
waren letztlich der AnLass, in ihrer Not ihr Herz zu öffnen, sich mitzuteilen
und alles loszulassen, was nicht in der Wahrheit ihres Herzens wurzelte.
Das letzte Jahr ihres Lebens folgte sie trotz ihrer Angst immer wieder der Stimme ihres Herzens
und entdeckte und lebte die, die sie wirklich war.

Erst mit 40 und im Angesicht ihrer Diagnose „Brustkrebs“ konnte Carola allmählich zulassen,
Liebe für sich selbst und Mitgefühl ihren eigenen Unzulänglichkeiten gegenüber zu empfinden
– ihre innere Sehnsucht, ihr „Lebensfeuer“ wachsen zu lassen.
Carola ist eine von vielen Frauen, die bereits früh lernte, im Sinne der anderen zu funktionieren,
denen sie grundsätzlich viel mehr zutraute als sich selbst. Viele Eigenheiten ließ sie sich abgewöhnen und übernahm diejenigen Verhaltensweisen und Umgangsformen, von denen sie hoffte, sie würden sie liebenswert machen. Ihr Lebens-Hunger machte sich zwar als eine unbestimmte Sehnsucht bemerkbar, doch sie wagte es nicht, diese Sehnsucht wahrzunehmen und zu leben. So enteignete sie sich in einer geradezu selbstzerstörerischen Art und Weise ihrer eigenen Wurzeln. Übrig blieb ein Scheinleben ohne Farbe und Würze in einer trügerischen „Sicherheit“ und ohne den Mut, ihren eigenen Bedürfnissen zu folgen. Erst mit 40 und im Angesicht ihrer Diagnose „Brustkrebs“ konnte sie allmählich zulassen, Liebe für sich selbst und Mitgefühl ihren eigenen Unzulänglichkeiten gegenüber zu empfinden – ihre innere Sehnsucht, ihr „Lebensfeuer“ wachsen zu lassen, das in einer ganz eigenen und unverwechselbaren Art und Weise brennen wollte, um schließlich ihre eigene Wahrheit freizulegen.
Diese doch noch gefunden zu haben, wenn auch erst durch ihren schwierigen und oft leidvollen Weg, war Carolas Geschenk ihres Lebens.

Vorwort von Dorothea Klauser: Ich lebe meine Wahrheit mit Freude!

Als ich mit dem Zeugnis dieses Frauenlebens in Berührung kam, hat es mich „nackt erwischt“,
und mir war, als würde eine kalte Hand in meinen Nacken greifen. Nach wenigen Seiten schon
wurde mir in bedrückender Deutlichkeit klar, daß die Herzenswunde dieser Frau
der meinen in großen Teilen sehr ähnlich war. Sie hatte sich schon vor langer Zeit unbarmherzig
in meine Seele gebrannt und ich trug fortan eine „Komm-mir-bloß-nicht-zu-nahe“-Rüstung,
die mich unempfänglich werden ließ für die Süße des Lebens.
Früh lernte ich im Sinne der anderen zu funktionieren, denen ich grundsätzlich viel mehr zutraute
als mir selbst. Viele meiner Eigenheiten ließ ich mir willig abgewöhnen
und übernahm als „braves Mädchen“ diejenigen Verhaltensweisen und Umgangsformen,
von denen ich mir erhoffte, sie würden mich liebenswert machen.
Mein Lebens-Hunger machte sich zwar als ein unbestimmtes Ziehen in mir bemerkbar,
aber statt diesem nachzugehen, ließ ich es in den kommenden Jahren zu,
daß die von mir selbst auserkorenen „Autoritätspersonen“ ihn für mich mit Verboten zupflasterten.
So enteignete ich mich in einer geradezu selbstzerstörerischen Art und Weise meiner eigenen Wurzeln. Übrig blieb ein scheinbar sicheres, aber leeres Leben ohne Farbe und Würze in einer trügerischen „Schein-Sicherheit“ und ohne die leiseste Vorstellung von meiner eigenen Lebens-Spur.
Die vielen Frauen innewohnende, „kranke“ Wohlerzogenheit hatte auch mich fest im Griff,
deren Regelwerk ich mit traumwandlerischer Sicherheit in meinem Alltagsleben umsetzte.
Eigene Wünsche sich erst einmal selber einzugestehen und sie dann auch noch im Außen
zu verwirklichen, kam für mich oftmals einem Gesetzesbruch gleich.
Maßgebend war für mich immer ein Stillhalten, um über Versuch und Irrtum auszutesten,
was meine liebe Umwelt von mir wollte und eben dies zu tun, denn dann, und eben nur dann,
kam ich in den Genuß von so tief herbeigesehnter Anerkennung und Zugehörigkeitsgefühl.
Zum Glück war – und bin – ich aber immer eine empfindsame Frau, der es trotz aller unbewußten Abschottungs-Versuche niemals wirklich gelang, sich dem Leben um sie herum vollständig zu verschließen. Meine „inneren Hilferufe“ nach einer ureigenen Lebensgestaltung sind nie ganz verstummt und verschafften sich erneut lautstark Gehör, als ich Carolas Geschichte las. Es fühlte sich für mich an, als stünde ich vor einem offenen Grab und beweinte dort nicht nur eine Verstorbene,
sondern mein eigenes, ungelebtes Leben. In meinem Weinen öffnete ich mich auch der verkapselten, nicht gezeigten Trauer vieler Frauen, die nicht „erblühen“ konnten, die ihr Leben nicht so auszukosten verstanden, wie es das „Liebende Bewußtsein“ wohl gemeint hat.
Im Kämpfen liegt nicht wirklich der Schlüssel zum Heilwerden, und es ist meiner Ansicht nach eben
keine sinnvolle Antwort auf eine körperliche Erkrankung. Ich glaube, diese liegt vielmehr in einem
sich Öffnen können für die eigene, mit der Krankheit verbundenen, inneren Botschaft.
Im Stillwerden für diese leise Stimme des Herzens liegt eher ein Zugang zum Ausgleich
des „inneren Ungleichgewichts“, das sich in einer Krankheit Ausdruck verschafft.
Wenn ich es zulassen kann, gnädig und milde meinen eigenen Unzulänglichkeiten gegenüber zu sein, kann ein Mitgefühl für die innere Sehnsucht, mein „Lebensfeuer“ wachsen, das in einer ganz eigenen und unverwechselbaren Art und Weise brennen will. Wenn ich es denn vermag, diesem Raum zu geben, dann bin ich auch fähig, mich von den zahlreichen überlagernden Fremderwartungen zu entbildern
bis nur noch die eigene Wahrheit übrigbleibt. Diese doch noch gefunden zu haben,
wenn auch erst im Angesicht ihrer Krankheit, war Carolas Geschenk ihres Lebens.
Ich habe mich von Carolas Wunde anrühren lassen. In diesem Angerührt-Sein möchte ich
mit dem Zeugnis ihres Lebens und Sterbens, in Verbindung unserer beider Herzen, eine Brücke bauen für Lebende, die hin zu einem Zustand des Glücklich-Seins führen möge
und damit auch ein Beispiel sein für unser aller Verbundenheit miteinander.
So möchte ich diesem Buch meinen tief empfundenen Wunsch voranstellen:
Mögest Du in Freude und Leichtigkeit Deine eigene Wahrheit leben, lieben und feiern können!
Dorothea Klauser

Carolas letzte Tagebuchnotizen

Heute ist so ein Tag, an dem ich nicht weiß, ob ich lebe oder sterbe, nachdem die Nacht sehr schwer war, voller Schmerz und Einsamkeit, und keinen Raum ließ für positive Gedanken – überhaupt für Leben. Mein Kopf ist wie im Nebel. Da bleibt nur Angst – nein, auch Hoffnung irgendwo. Alles wird gut, ich schaffe das. Ich bin wieder da, spüre mich und sehe alles, was um mich geschieht. Alles ist da: die Liebe, die Hoffnung, das Vertrauen, der Glaube an das, was kommt.

Nein, ich sterbe nicht – ich bin wichtig und werde gebraucht. Für was weiß ich nicht – vielleicht ist das auch nicht so wichtig oder es ergibt sich von selbst.

Durch diesen Schmerz, den jede Bewegung bereitet, ist alles so mühselig und muß mit Bedacht getan werden. Bei allem brauche ich Hilfe oder ich tue es unter großen Schmerzen. Aber aufgeben – das kann ich nicht, will ich nicht, das brächte mir den Tod nur näher. Irgend etwas gibt mir Kraft, das auszuhalten.

Heute Nachmittag habe ich Angst, die Augen zu schließen, ich will nicht in dem Nebel bleiben. Da ist auch hilflose Wut in mir – vielleicht hätte es anders sein können, wenn ich nur früher gespürt, gefühlt hätte, wenn ich nicht immer weggeschaut hätte. Jetzt liege ich hier und kann nicht mehr weg, mein Körper läßt es nicht mehr zu. Es bleibt nichts mehr, außer zu fühlen – ich kann hier nicht mehr weg …

Diesen Morgen bin ich mit dem Gefühl aufgewacht, daß nichts wehtut, das alles gut ist, daß ich ohne Schmerzen aufstehen könnte. Wenn ich mich nicht bewege, hält das vielleicht ganz lange an. Das ist so schön, einfach alles tun zu können, einfach raus an die Luft gehen, im Garten graben, den Wind spüren, reiten können – das alles fehlt mir so und macht mich unendlich traurig.

Ich ringe mit Tränen, denn es geht (noch) nicht. Als ich ‚gesund’ war hab’ ich mir oft vorgestellt, was ich machen würde, wenn es so wäre, wie es jetzt für mich ist. Und es sind nicht die großen Träume und Wünsche, die mir jetzt wichtig sind. Es sind die ganz kleinen Sachen, nach denen ich mich sehne. Nein, die sind in Wirklichkeit groß und ganz wichtig, wir nehmen sie nur nicht wahr, weil sie so alltäglich, so einfach erscheinen – doch nur solange man sie kann.

Jetzt geht das Gefühl in der linken Hand weg, meine Hand wird einfach taub. Nicht auch noch der Oberkörper!

Nichts bleibt – ich hab’ Angst, das soll aufhören. Wie soll ich da die Hoffnung nicht verlieren? Jeden Tag ist irgend etwas schlechter. Seit Tagen liege ich nur noch hier und komme nicht mehr heraus aus diesem Zimmer.

Nein, das ist wirklich undankbar, es geht noch so viel, ich muß es nur fühlen, nicht alles aussperren, sonst wird es immer schlimmer.

Liebe ist in mir genug, nur freilassen muß ich sie.
Ich kann nur vertrauen, daß alles so kommt wie es sein soll.

Auch mein Sterben ist mein Leben...

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Weltweit leiden mindestens 6,4 Millionen Frauen an diagnostiziertem BrustKrebs
- das sind 0,3 % aller Frauen, das heißt mindestens jede 333. Frau ist betroffen…

Jedes Jahr er-kranken mindestens weitere 1,38 Millionen Frauen an BrustKrebs:
= mindestens 115 000 Frauen in jedem Monat
= mindestens 3 833 Frauen an jedem Tag
= mindestens 160 Frauen in jeder Stunde
= drei Frauen er-kranken an BrustKrebs in jeder Minute…

Jedes Jahr sterben 500 000 Frauen infolge von BrustKrebs
= 41 667 Frauen in jedem Monat
= 1 389 Frauen an jedem Tag
= 58 Frauen in jeder Stunde
= in jeder Minute stirbt eine Frau infolge von BrustKrebs
Das bedeutet, dass bislang jede zweite mit Brustkrebs diagnostizierte Frau auch daran stirbt.

Und doch gibt es viele Wege des Heilens, wenn sich eine Seele dafür entscheidet.

Rakuna
Ich will meine Wahrheit mit Freude leben - Mein Leben begann erst mit dem Brustkrebs
Vorwort von Dorothea Klauser
Nachwort von Lars Peter Kronlob
Edition Esoterick, Siegburg 2011
ISBN-13: 978-3-936830-49-1
ISBN-10: 3-936830-49-5
132 Seiten, Paperback
Preis EUR 12,90 (E-Book EUR 4,99)
Format 14,8 x 21cm (DIN A5)

Und als E-Book:
http://www.neobooks.com/werk/32693.html
ISBN-13 978-3-8476-8652-1
Verlag Edition Esoterick Publishing